Im hier gezeigten Ausschnitt berichtet Dr. Rachel Salamander über die Zeit nach dem Verlassen des DP-Lagers Föhrenwald, ihre Unterbringung in Wembach sowie über antisemitische Diffamierungen.
Rachel Salamander wurde am 1949 im Displaced-Persons-Lager Deggendorf in Niederbayern als Tochter der polnischen Juden Samuel und Riva Salamander geboren. Ihr Vater war von Beruf Bauspengler, der aus Lemberg floh und die ersten Kriegsjahre in sowjetischen Gulags, das Kriegsende in Turkmenistan verbrachte. Die Mutter entkam mit ihrer Schwester als einzige der fast 100-köpfigen Familie dem Ghetto in Warschau. Rachel wuchs in verschiedenen DP-Lagern auf, die längste Zeit verbrachte sie im Lager Föhrenwald bei Wolfratshausen. Nach dem Tod der Mutter 1953 und der Auflösung des Lagers 1957 zog die mittlerweile dreiköpfige Familie nach München, wo Rachel, die bislang nur Jiddisch gesprochen hatte, erstmalig Deutsch lernen musste. Trotz der anfänglichen sprachlichen Schwierigkeiten, einigen Anfeindungen durch die einheimische Bevölkerung und des „Kulturschocks“ blieb Rachel in Deutschland, studierte und promovierte sogar in Germanistik. Später baute sie eine Buchhandelskette für jüdische Literatur auf.
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