Jüdisches Leben
in Bayern

Lisberg Synagoge

Die kleine Gemeinde war nie in der Lage, eine eigene Synagoge zu bauen, es gab nur einen Betraum im Obergeschoß des Anwesens Nr. 103 1/2 (heute Kaulberg 5). Für das Zimmer und eine Mikwe waren 1847 sieben Gulden 45 Kreuzer Erbzins an die Grundherrschaft von Burg Lisberg zu entrichten. Das Gebäude hatte vier Eigentümer, die Kultusgemeinde besaß nur den Betraum. Während eines Umbaus im Jahr 1871 wurde auch dieser saniert. Der Zusammenschluss der jüdischen Gemeinden Lisberg und Trabelsdorf im Jahr 1904 machte die kleine Synagoge unnötig. Den anteiligen Immobilienbesitz schätzte die Gemeinde Trabelsdorf auf etwa 200-300 Mark, den materiellen Wert der Einrichtung auf etwa 300-400 Mark. Sie verkaufte den Betraum 1908 an einen christlichen Eigentümer. Das Gebäude ist noch heute erhalten und wird bewohnt.

Bilder

Adresse / Wegbeschreibung

Kaulberg 5, 96170 Lisberg

Literatur

  • Israel Schwierz: Steinerne Zeugnisse jüdischen Lebens in Bayern. Eine Dokumentation. 2. Aufl. München 1992 (= Bayerische Landeszentrale für politische Bildung A85), S. 228.
  • Klaus Guth: Jüdische Landgemeinden in Oberfranken (1800–1942). Ein historisch-topographisches Handbuch. Bamberg 1988 (= Landjudentum in Oberfranken. Geschichte und Volkskultur 1), S. 235.

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