Bereits Mitte des 17. Jahrhunderts gab es in Ickelheim eine Synagoge. Das Gebäude brannte 1856 ab. Der folgende Neubau ist in seiner Bausubstanz noch heute erhalten.
Bereits in der 2. Hälfte des 17. Jahrhunderts war eine Synagoge bzw. ein Betraum vorhanden, da bereits 1672 ein "Judenschulmeister" am Ort genannt wird. Aufgrund einer Angabe, dass 1837 als mutmaßliches Alter der Synagoge "200 Jahre" angegeben wurde, ist eine Erbauung in der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts zu vermuten.
Im frühen 19. Jahrhundert war die Synagoge im Haus Nr. 52 untergebracht. In diesem Gebäude wohnte auch der jüdische Lehrer. In der Nacht vom 2. auf den 3. Oktober 1856 brannte das Gebäude ab. Brandursache war ein in der Scheune des Abraham Weißkopf gelegte Feuer, das auf andere Gebäude übergriff, so dass schließlich 42 Gebäude in Ickelheim abgebrannt sind. Nähere Einzelheiten dazu vermittelt ein einzigartiges Dokument mit handschriftlichen Einträgen. Es handelt sich um eine Luther-Bibel (gedruckt 1834) aus dem Besitz von Lehrer Isaac Löwenfels. Er und seine Frau Esther haben sie vermutlich 1870 weitergereicht an Margaretha Barbara Thürauf in Westheim (Ortsteil von Illesheim). Auf der in der Mitte abgebildeten Seite ist zu lesen: "Diese Bibel gehört dem Lehrer Isaac Loewenfels in Mkt. Lenckersheim." Späterer Eintrag: "Diese Bibel ist von Herrn Lehrer Löwenfels von der Mattamm (= Madame?) Ester von Markt Lenckersheim zum Ewigen Angedenken 1870. Margaretha Barbara Thürauf von Westheim". Auf der rechts abgebildeten Seite ist zu lesen: "Zum Andenken an der große Feuersbrunst zu Ickelheim den 2ten October 1856 nachts 11 Uhr, wo mit Nebengebäuden 43 Gebäude abgebrannt, worunter auch die israeli(tische) Synageuge nebst Schulhaus ein Raum der Flammen wurde. Nach genommener Einsicht sind nur 42 Gebäude tota in Asche gelegt."
In den Jahren nach 1856 wurde eine neue Synagoge erstellt (Mittelgasse 11). In der Bayerischen Denkmalliste ist das Gebäude so beschrieben: Zweigeschossiger Rotsandsteinquaderbau mit Satteldach, Mittelrisalit und stichbogigen Fensterrahmen, 1856..Der Gebäudekomplex umfasste die Synagoge, die Schule, eine Lehrerwohnung und eine Mikwe. Wie lange in dem Gebäude bis Ende des 19. Jahrhunderts/Anfang des 20. Jahrhunderts Gottesdienste abgehalten wurden) ist nicht bekannt. Es wurde wahrscheinlich im Zuge der Auflösung der jüdischen Gemeinde noch vor der NS-Zeit verkauft. Das Gebäude ist als Wohnhaus erhalten.
Bilder
Literatur
- Stimpfig, Ernst: Juden in West-Mittelfranken. Eine Dokumentation. Lauf 2003