Die kleine jüdische Gemeinde in Fürstenforst (heute Ortsteil von Burghaslach) ist seit der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts nachweisbar. Sie nutzte zunächst wahrscheinlich die Einrichtungen des benachbarten Burghaslach, seit 1775 auch den dortigen Friedhof. Nach den Forschungen von Israel Schwierz (*1943) habe es in Fürstenforst einen Betsaal, eine Schule und eine Mikwe gegeben. Im Gebäude Plan-Nr. 14 (heute: Fürstenforst 19) hat sich zumindest die Bezeichnung "Judenschule" erhalten. Wahrscheinlich handelte es sich nach dem üblichen Muster um ein Gemeindezentrum mit Räumlichkeiten für eine Synagoge, eine Schule und eine Lehrerwohnung. Eine hebräische Inschrift auf dem Dachboden könnte darauf hinweisen, dass sich hier der Betraum befand. Auffällig ist zumindest, dass das Gebäude zwei nebeneinander liegende Eingangstüren hat, vielleicht zwei getrennte Eingänge in den Männer- und Frauenbetsaal. Mit dem Ende der jüdischen Gemeinde in Fürstenforst in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts verlor dieses Gebäude seine Funktionen. Nach einem zeitlich nicht bestimmbaren Umbau wird es heute als Wohnhaus genutzt.
Bilder
Adresse / Wegbeschreibung
Fürstenforst 19, 96152 Burghaslach
Literatur
- Israel Schwierz: Steinerne Zeugnisse jüdischen Lebens in Bayern. Eine Dokumentation. 2. Aufl. München 1992 (= Bayerische Landeszentrale für politische Bildung A85), S. 168.