Kaum eine Persönlichkeit im Nachkriegs-Bayern war so schillernd, fand so viel öffentliche Wertschätzung und gleichzeitig so viel massive Kritik wie Philipp Auerbach. Der Shoah-Überlebende war von 1946 bis 1951 "Staatskommissar für rassisch, religiös und politisch Verfolgte" in München. Als Generalanwalt für Wiedergutmachung umfasste sein Zuständigkeitsbereich ab 1949 vor allem für die deutsche Wiedergutmachungspolitik zugunsten ehemaliger Verfolgter des NS-Regimes. Zusätzlich war er Mitglied des Direktoriums im Zentralrat der Juden in Deutschland. Sein Ressort konnte über große finanzielle Mittel verfügen; es mehrten sich Vorwürfe des Missbrauchs. Im Jahr 1952 beging Auerbach nach einer Verurteilung wegen Veruntreuung und Betrug Selbstmord. 1954 wurde er jedoch durch einen Untersuchungsausschuss des Bayerischen Landtags vollständig rehabilitiert.
Jüdisches Leben
in Bayern
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Philipp Auerbach Drogist, Staatskommissar und "Generalanwalt für Wiedergutmachung"
GND: 12208795X
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