Als Ludwig Pfeuffer wurde Jehuda Amichai in eine strenggläubige jüdische Familie in Würzburg geboren. Das tägliche Leben spielte sich im Schatten der Synagoge ab, in einer orthodoxen Erziehung lernte der Knabe fließend Hebräisch. Nach der NS-Machtübernahme emigrierte die Familie 1935 nach Palästina und nahm dort den Namen Amichai (hebr. "Dein Volk lebt") an, Ludwig änderte seinen Vornamen in Jehuda. Im Zweiten Weltkrieg kämpfe Jehuda Amichai als Soldat in der Jüdischen Brigade der britischen Armee und studierte nach 1948 an der hebräischen Literatur und der Bibelwissenschaften an der Hebräischen Universität in Jerusalem. Später war er Lehrer und Hochschuldozent für hebräische Literatur. 1956 und 1973 nahm Amichai aktiv am Suez-Krieg sowie am Jom-Kippur-Krieg teil. Als Schriftsteller und Dichter wurde er in Israel zu einer Institution. Er gilt als einer der bedeutendsten jüdischen Autoren der Gegenwart, sein Werk wurde in mehr als vierzig Sprachen übersetzt. Auswahl seiner Werke: Mein Judentum (1978), Wie schön sind deine Zelte, Jakob? (1988), Die Nacht der schrecklichen Tänze (1990), Nicht von jetzt, nicht von hier (1992), Auch eine Faust war einmal eine offene Hand (1994), Zeit (1998), Jerusalem-Gedichte (2000).
Jüdisches Leben
in Bayern
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Jehuda Amichai (geb. Ludwig Pfeuffer) Hochschullehrer, Schriftsteller und Dichter
GND: 118859145
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