Jüdisches Leben
in Bayern

August (Abraham) Bühler Bankier und Mäzen

geb. 16.08.1856, Nördlingen
gest. 04.04.1910, Augsburg

Wirkungsort: Augsburg

Abraham (später August) Bühler stammte aus der jüdischen Gemeinde in Nördlingen. Seine Eltern waren Klara "Gitele" geb. Gump (1820-1890) und Elias Bühler (1812-1868). Über seinen Werdegang ist wenig bekannt, bis er als angesehener Bankier in Augsburg lebte. Im Jahr 1882 hatte er dort zusammen mit seinem Bruders Moritz (1859-1935) das private Bankhaus "Gebrüder Bühler" begründet. Im Juli 1906 wurde die inzwischen erweiterte Privatbank "Bühler & Heymann, Augsburg und München" mitsamt ihren Filialen von der bayerischen Vertretung der Deutschen Bank übernommen. August Bühler hatte nun als Privatier mehr Zeit sich als Mäzen für Kunst und Kultur zu betätigen, vor allem aber auch um Schach zu spielen. Er war Mitglied des Augsburger Schachclubs und nahm erfolgreich an Turnieren in anderen Städten teil. Nach seinem Tod stiftete seine Witwe Sabine geb. Ullmann (1857-1930) am damaligen Annaplatz, seit 1933 Martin-Luther-Platz in der Augsburger Altstadt, den Brunnen "Goldschmiedebrunnen". Die Bronzeplastik des Berliner Bildhauers Prof. Hugo Kaufmann, in Form eines jungen Goldschmieds mit seinem Meisterstück in Händen, kostete damals 10.000 Mark. Eingeweiht wurde der Brunnen bzw. die Brunnen-Figur am Abend des 9. November 1912. Der Brunnen wurde im Zweiten Weltkrieg abmontiert, jedoch wieder gefunden und an seinem alten Platz neu aufgestellt. August Bühler und seine Frau Sabine ruhen in Augsburg auf dem Neuem jüdischen Friedhof an der Haunstetter Straße. (Patrick Charell)

GND: nicht verfügbar
Zum Eintrag in den Biografien