geb. um 1680
gest. 1760, Harburg (Schwaben)
Wirkungsort: Monheim
Abraham Elias Model war der Sohn von Elias hal-Levi Model und Sarah Trienle Schneior. Er entstammte einer Familie bedeutender jüdischer Bankiers und Hoffaktoren im Dienste der Ansbacher Hohenzollern. Er kam 1712 nach Monheim und erwarb für über tausend Gulden ein Konkurs gegangenes Brau- und Gasthaus. Zwischen 1714 und 1720 ließ er auf dem Grundstück ein aufwendiges und sehr repräsentatives Stadtpalais im klassizistischen Barockstil errichten (Marktplatz 23). Von hier aus wirkte Abraham Elias Model als Hoffaktor für die reichsunmittelbaren Grafen Oettingen-Wallerstein, die Markgrafen von Brandenburg-Ansbach und das Fürstentum Pfalz-Neuburg. Die Existenz einer jüdischen Gemeinde war in Monheim von 1697 bis 1741 nur von sehr kurzer Dauer und endete mit einer "Ausschaffung" durch die Obrigkeit. Vor der drohenden Ausweisung wollte Model seinen Hausbesitz im Wert von 3.500 Gulden an seinen Sohn Hirsch Marx Model Neuberger in Mainz überschreiben. Dies lehnte jedoch der Stadtrat ab, da er alle Häuser als Konvolut von der jüdischen Gemeinde abpressen wollte. Das Palais Model wurde dann auch 1747 zum städtischen Rathaus, was es bis heute geblieben ist. Die Stuckdecken mit Motiven des Alten Testaments sind erhalten und zeugen vom einstigen Reichtum dieses Hauses. Model ließ sich in Harburg (Schwaben) nieder, wo ihm von den Oettinger Grafen eine Beteiligung an einer Fayencemanufaktur aufgezwungen wurde. Das naiv geplante Unternehmen scheiterte, denn die Qualität der Produkte war miserabel und Model verlor noch einmal viel Geld. Er war müde geworden und hatte sein Gespür für sichere Geschäfte verloren. Desillusioniert, arm und krank verstarb Abraham Elias Model in Harburg. (nach Rolf Hofmann)