In der Stadt Erlangen gibt es kein Kriegerdenkmal für die Gefallenen des Ersten Weltkrieges, auf dem die Namen der Soldaten eingraviert sind. Auf dem jüdischen Friedhof erinnert jedoch ein Epitaph an einen gefallenen Kriegsteilnehmer, und in der Synagoge hing bis zu ihrer Zerstörung durch die Nationalsozialisten im Novemberpogrom 1938 eine Gedenktafel der jüdischen Gemeinde.
Drei der gefallenen jüdischen Soldaten aus Erlangen
LOTHAR HOPFENMAIER
DR. JOSEPH GUTMANN
WILLI WEGLEIN
wurden jedoch auf einer Gedenktafel rechts vom Toraschrein in der Synagoge verewigt, die am 30.10.1921 durch den damaligen Distriktsrabbiner Dr. David Brader eingeweiht wurde. Was aus dieser Gedenktafel geworden ist, ist nicht bekannt. Es ist zu vermuten, dass sie im Verlaufe der Reichspogromnacht zerstört wurde.
So gibt es heute in Erlangen nur noch ein einziges steinernes Zeugnis für den Tod jüdischer Soldaten „für ihr deutsches Vaterland" – den Gedenkstein in Form eines Grabsteins für Lothar Hopfenmaier s.A.
Unter soldatischen Symbolen – Pickelhaube, Säbel und Eisernem Kreuz an einem Lorbeerzweig – kann man die folgende Inschrift erkennen:
LOTHAR HOPFENMAIER
geb. am 9. August 1892
Gefallen in der Schlacht am 25. August 1914 bei Serres-Hoeville
beerdigt 25. August 1914 Nachmittag 3 1/2 Uhr
19. Jnf. Reg. 12. Komp.
Am Sockel des Gedenksteins ist zu lesen: Es ist bestimmt in Gottes Rat, dass man vom Liebsten, was man hat, muss scheiden.
Adresse / Wegbeschreibung
Rudelsweiherstraße 85, 91054 Erlangen