Jüdisches Leben
in Bayern

Rötz Gemeinde

Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs richtete die US-Militärverwaltung eine jüdische DP-Gemeinde in Rötz ein und beschlagnahme dafür privaten Wohnraum. Die jüdische DP-Gemeinde verwaltete sich unter einem gewählten Vorstand (Max Kimmelmann, Jan Kneller und M. Wygnanski) größtenteils selbst, versorgt von der UNRRA. Über religiöse oder kulturelle Einrichtungen ist nichts bekannt, die Verwaltung befand sich im Anwesen Böhmerstraße 72. Ab Herbst 1947 wurde Rötz von der jüdischen Gemeinde Cham aus mit verwaltet. In Rötz lebten nie mehr als 65 Jüdinnen und Juden (Stand April 1947), und als nach der Staatsgründung Israels im Mai 1948 die jüdischen DPs verstärkt abwanderten, löste sich die Gemeinde im Frühling 1949 endgültig auf.

Literatur

  • Israel Schwierz: Steinerne Zeugnisse jüdischen Lebens in Bayern. Eine Dokumentation. 2. Aufl. München 1992 (= Bayerische Landeszentrale für politische Bildung A85), S. 296.