Jüdisches Leben
in Bayern

Mühldorf a.Inn Gemeinde

Gemäß der Forschungsarbeit von Israel Schwierz (*1943) existierte im 14. oder 15. Jahrhundert eine jüdische Gemeinde. Außer dem sicheren Wissen um das Bestehen gibt es heute keinerlei feststellbaren Spuren mehr. Mit dem 1861 neu gewonnenen Recht auf Freizügigkeit lebten bis in die 1930er Jahre immer nur vereinzelt jüdische Personen in Mühldorf, sodass kein Gemeindeleben entstehen konnte. An die Gräuel der NS-Diktatur erinnert auf dem kommunalen Friedhof ein KZ-Friedhof und Gedenkstätte. Nach Ende des Zweiten Weltkriegs richtete die US-Militärverwaltung ein "Camp" für jüdische DPs (Displaced Persons) aus den befreiten Lagern im östlichen Europa ein. Im Mai 1946 lebten dort 154 Personen. Im nahe gelegenen Aschau a.Inn wurde dazu ein "Children's Camp", ein Kinderlager für elternlose Minderjährige eingerichtet.

Bevölkerung 1910

Literatur

  • K. statistisches Landesamt: Gemeindeverzeichnis für das Königreich Bayern. Nach der Volkszählung vom 1. Dezember 1910 und dem Gebietsstand von 1911. München 1911 (= Hefte zur Statistik des Königreichs Bayern 84), S. 25.
  • Israel Schwierz: Steinerne Zeugnisse jüdischen Lebens in Bayern. Eine Dokumentation. 2. Aufl. München 1992 (= Bayerische Landeszentrale für politische Bildung A85), S.