Mittelehrenbach (heute ein Ortsteil von Leutenbach, Landkreis Forchheim) hatte in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts eine kleine jüdische Gemeinde. Bei der Erstellung der Matrikellisten in den 1820er Jahren wurde an gegeben: "Das Dorf Mittelehrenbach ist ein reines Bauerndorf, wohin sich gar keine Juden eignen" Trotzdem hätten 1813 vier Familien hier gewohnt, da Herrschaften wie Bamberg, Nürnberg und Bayreuth hier Familien angesiedelt hätten..
Die Matrikel von 1822 weisen zwei Stellen aus. Der 1790 geborene Hirsch Abraham Heumann betrieb einen Unschlitt- und Lederhandel unter Vermeidung des Hausierens und des Schacherhandels. Seine Absicht, als Viehhändler tätig zu sein, untersagte die Behörde. Mit einem Vermögen von 3600 Gulden galt es als vermögend. Seine Stelle erhielt 1855 der 1821 geborene Jakob Neumann, der über Haus- und Grundbesitz verfügte.
Die zweite Stelle erhielt die 1786 geborene Charlotte Heumann, die Witwe von Jakob Abraham Heumann, mit ihren drei Kindern. Der Ehemann hatte bei der Ansässigmachung 1814 ein Vermögen von 2350 Gulden angegeben und handelt mit Unschlitt, Hopfen und Vieh. Diese Stelle wurde bis 1850 nochmals vergeben.
Nach den Angaben bei Guth habe sich die Gemeinde 1871 aufgeöst.
Literatur
- Gesellschaft für Familienforschung in Franken / Staatliche Archive Bayerns (Hg.): Staatsarchiv Bamberg - Die 'Judenmatrikel' 1824-1861 für Oberfranken (gff digital, Reihe A: Digitalisierte Quellen, 2 = Staatliche Archive Bayerns, Digitale Medien, 4), Nürnberg 2017
- Guth, Klaus: Jüdische Landgemeinden in Oberfranken (1800–1942), ein historisch-topographisches Handbuch, Bamberg 1988 (Landjudentum in Oberfranken. Geschichte und Volkskultur, 1)., S. 395