Jüdisches Leben
in Bayern

Mindelheim Gemeinde

In Mindelheim gab es zu keiner Zeit eine jüdische Gemeinde (Kehillah), und die ab 1861 zugezogenen Juden waren stets zu wenige, als dass jüdische Kultur den Ort prägen konnte. Nach dem Zweiten Weltkrieg richteten die US-Militärbehörden in Mindelheim eine kleine Auffangstation für jüdische "Displaced Persons" (DPs) ein, die dort eine DP-Gemeinde gründeten. Sie verwaltete sich unter dem gewählten Vorsitz von Alfred Thieberger, Pinchas Rappaport und Abraham Blogier größtenteils selbst und wurde von der UNRRA betreut. Die DPs wohnten in der Rechberger Straße 24 und Kornstraße 18. Über weitere Einrichtungen ist nichts bekannt. Im März 1946 lebten 34 Jüdinnen und Juden in Mindelheim, die Gemeinde erreichte ihren Höchststand im Mai 1948 mit 50 Personen und wurde im Laufe des Jahres 1949 aufgelöst.

Bevölkerung 1910

Literatur

  • K. statistisches Landesamt: Gemeindeverzeichnis für das Königreich Bayern. Nach der Volkszählung vom 1. Dezember 1910 und dem Gebietsstand von 1911. München 1911 (= Hefte zur Statistik des Königreichs Bayern 84), S. 266.