Noch im Jahr 1945 richtete die US-Militärverwaltung zusammen mit der UNRRA in Mallersdorf eine Auffangstation für befreite jüdische Displaced Persons (DPs) aus den Lagern im Osten ein. Für ihre Unterbringung wurde privater Wohnraum im Ort beschlagnahmt. Die Gemeinde verwaltete sich mit einem gewählten Komitee größtenteils selbst, den Vorsitz hatten Jakob Nieburg und Joseph Walach. Über kulturelle, sportliche oder religiöse Einrichtungen ist soweit noch nichts bekannt. Die Gemeinde im Dezember 1945 ganze 225 Mitglieder, doch sank ihre Zahl durch die zunehmend besser organisierte Umverteilung auf 36 im März 1946. Bis August 1947 pendelte die Zahl zwischen 35 und 39, und 1948 wurde Mallersdorf in die nahe gelegene Jüdische DP-Gemeinde Geiselhöring integriert. Diese wurde 1951 aufgelöst. Heute erinnert in Mallersdorf nichts mehr an die kurzlebige jüdische Nachkriegsgemeinde. (Patrick Charell)
Literatur
- Israel Schwierz: Steinerne Zeugnisse jüdischen Lebens in Bayern. Eine Dokumentation. 2. Aufl. München 1992 (= Bayerische Landeszentrale für politische Bildung A85), S. 340.