Jüdisches Leben
in Bayern

Königsdorf Gemeinde

Auf dem Gelände der ehemaligen "Oberen Rothmühle" bei Königsdorf – erstmals 815 erwähnt – befand sich von 1936 bis 1945 ein Gelände der Hitlerjugend. Das sog. "Hochlandlager" wurde nach dem Sturz der NS-Diktatur als Nebenlager des riesigen "Jewish Displaced Person Centers" in Waldram/Föhrenwald zu einem Kibbuz-Hachschara (Trainingskibbuz) umgewidmet. Einerseits erlernten hier die DPs landwirtschaftliche Tätigkeiten, um sich auf ein neues Leben in Palästina vorzubereiten, andererseits unterhielt die Hagana, eine damals noch illegale zionistische Miliz, ein mehr oder minder geheimes Ausbildungslager für angehende Offiziere. Die bis 369 Bewohner (September 1946) gehörten formal weiterhin zum DP-Lager in Waldram und nutzten auch alle kulturellen, medizinischen sowie religiösen Einrichtungen vor Ort. Der Trainingskibbuz bestand vom April 1946 bis 1949 und wurde im Laufe des Jahres geschlossen. Unmittelbar danach übernahm ein neu gegründeter Trägerverband das Gelände, 1950 nahm die christlich geprägte Jugendsiedlung Hochland ihre Arbeit auf und besteht bis heute. (Patrick Charell)

Adresse / Wegbeschreibung

Rothmühle 1, 82549 Königsdorf