Jüdisches Leben
in Bayern

Schweinfurt Friedhof

Der jüdische Friedhof in Schweinfurt ist Teil des Städtischen Friedhofs (Abteilung 10) und von diesem durch eine Hecke abgegrenzt. Er hat eine Größe von über 1500 qm und wurde 1874 angelegt.

Lage: In der Stadt Schweinfurt; der Friedhof ist Teil des Städtischen Friedhofs (Abteilung 10) und von diesem durch eine Hecke abgegrenzt. 

Größe: 1518 qm. 

Alter: 1874; am 18. November 1874 wurde der Friedhof mit der Beisetzung des Kindes Max Salomon eingeweiht. Zuvor beerdigten die Schweinfurter Juden ihre Verstorbenen in Euerbach, Gerolzhofen, Schwanfeld und vereinzelt in Kleinsteinach. 

Beerdigungen: Wenige alte, viele neue Gräber, einige Bestattungen auch nach 1945, so am 8. September 1968 (Bärbel Blöthe), zuletzt im Jahr 1990 (Edith Holzapfel, gest. am 2. Juni 1990). Neben Kindergräbern und drei Soldatengräbern aus dem Ersten Weltkrieg zählt man 216 Erwachsenengrüber. Auffallend sind große mazzewot von Familiengräbern. Ungewöhnlich ist auch die „Kopf an Kopf“-Anlage von Grabreihen. 

Besonderheiten: In Schweinfurt existierte eine Chewra Kaddischa. 


Fotodokumentation „Steinerne Zeugnisse“:

Israel Schwierz hat uns großzügigerweise die Originalfotografien zu seiner 1988 erschienenen Dokumentation „Steinerne Zeugnisse jüdischen Lebens in Bayern“ überlassen. Dafür gilt ihm unser großer Dank. Diese Fotografien stellen gerade im Hinblick auf die in vielen Fällen in den letzten 25 Jahren sehr rasch fortgeschrittene Verwitterung der Grabsteine eine wertvolle Quelle dar.

Adresse / Wegbeschreibung

Am Friedhof, 97422 Schweinfurt

Der Friedhof der Israelitischen Kultusgemeinde Schweinfurt ist Teil des Städtischen Hauptfriedhofs (Abteilung 10). Vom Eingangsportal aus immer links halten.

Literatur

  • Elisabeth Böhrer / Klaus Kurre: Jüdischer Friedhof Schweinfurt - Namensliste und Plan. [Schweinfurt] 2020.
  • Lothar Mayer: Jüdische Friedhöfe in Unterfranken. Petersberg 2010, S. 168-171.
  • Michael Trüger: Jüdische Friedhöfe in Bayern (25). Schweinfurt/Unterfranken. In: Der Landesverband der Israelit. Kultusgemeinden in Bayern 15, Nr. 82 (April 2000), S. 14.
  • Theodor Harburger: Die Inventarisation jüdischer Kunst- und Kulturdenkmäler in Bayern, hg. von den Central Archives for the History of the Jewish People, Jerusalem, und dem Jüdischen Museum Franken – Fürth & Schnaittach, Bd. 3.
    Fürth 1998, S. 705.
  • Israel Schwierz: Steinerne Zeugnisse jüdischen Lebens in Bayern. Eine Dokumentation. 2. Aufl. München 1992 (= Bayerische Landeszentrale für politische Bildung A85), S. 120f.
  • Salomon Stein: Die israelitische Kultusgemeinde Schweinfurt. II. Teil: 1914-1930. Eine Jubiläums-Widmung beim Ablauf des 40. Dienstjahres von Bezirksrabbiner Dr. Salomon Stein. Würzburg 1931.
  • Salomon Stein: Die israelitische Kultusgemeinde zu Schweinfurt am Main seit ihrer Neugründung 1864-1914. Schweinfurt 1914.
  • Germania Judaica II, 2, S. 756; III, 2, S. 1353-1360.