Im Rittergut Mittelweilersbach lebten seit dem 17. Jahrhundert Juden; 1685 sind erstmals jüdische Familien bezeugt. Klaus Guth schreibt hierzu folgendes:
"Bei der Größe der jüdischen gemeinde Mittlerweilersbach liegt es nahe, an die Existenz eines eigenen Begräbnisplatzes zu denken. In den ersten Jahren nach ihrer Ansiedlung begruben die Weilersbacher Juden ihre Toten nachweislich in Pretzfeld (1692/93 bis 16996/97), desgleichen sind dort für 1769 [bis 1773] Bestattungen nachzuweisen. Die Nachricht von einem jüdischen Friedhof in Weilersbach stammt von Z. Ophir. in den beständen des Staatsarchives Bamberg und des Pfarrarchivs Kirchehrenbach konnte jedoch kein Beleg dafür gefunden werden. Lediglich ein Flurname liefert einen möglichen Anhaltspunkt. Ein kleines Randgrundstück des ehemaligen fürstbischöflichen Forstes Auerberg (heute Staatswald) heißt 'Judenanger' und grenzt unmittelbar an den Mittelweilersbacher Flur. Es liegt auf einer steilen Anhöhe und ist durch einen hohen Rain von den Weilersbacher Feldern abgegrenzt. Heute wird es als Acker- und Wiesenland genutzt. Vor dem Bau der über das Grundstück führenden Hochspannungsleitung war es jedoch mit Wald bestanden, der schon im Jahre 1848 nachweisbar ist. Bei Stichproben in den Rechnungen der fürstbischöflichen Behörden (Kastenamt und Forstamt Forchheim) konnten kein Abgaben der jüdischen gemeinde nachgewiesen werden."
Literatur
- Israel Schwierz: Steinerne Zeugnisse jüdischen Lebens in Bayern. Eine Dokumentation. 2. Aufl. München 1992 (= Bayerische Landeszentrale für politische Bildung A85), S. 230.
- Klaus Guth: Jüdische Landgemeinden in Oberfranken (1800–1942), ein historisch-topographisches Handbuch. Bamberg 1988 (= Landjudentum in Oberfranken. Geschichte und Volkskultur 1), S. S. 236-244.