Stichwörter: Pestpogrom, Pestpogrome, Pestpogrome 1348/49, Pestpogrome 1348/49 (Pogrom)
Während einer schweren Pestepidemie in Mittel- und Westeuropa kursierten Gerüchte, dass Juden durch das Vergiften der Brunnen für die Seuche verantwortlich seien. Ein Verdachtsmoment war, dass jüdische Gemeinden wegen ihrer hohen rituellen Anforderungen an die Wasserqualität nach Möglichkeit eigene Brunnen besaßen. In Frankreich, dem Heiligen Römischen Reich und den Niederlanden kam es zu schweren Ausschreitungen gegen die jüdische (Stadt-)Bevölkerung. Der damals regierende römisch-deutsche König Karl IV. (reg. 1316-1378), eigentlich der oberste Schutzherr der Juden, trug keinerlei Bedenken die Juden dem Hass und der Habgier ihrer christlichen Konkurrenten zu überlassen. Ganze Gemeinden wurden ausgelöscht, beispielsweise in Würzburg und Nürnberg.
Quelle: Rolf Kießling: Jüdische Geschichte in Bayern. Von den Anfängen bis zur Gegenwart. Berlin u. Boston 2019 (= Studien zur Jüdischen Geschichte und Kultur in Bayern 11). // Mordechai Breuer: Prolog - Das jüdische Mittelalter. In: Mordechai Breuer / Michael Graetz: Deutsch-jüdische Geschichte in der Neuzeit, Bd. I: Tradition und Aufklärung 1600-1780. München 2000, S. 19-82..
Aus: Jüdisches Leben in Bayern
(hdbg.eu/juedisches_leben)