Stichwörter: Chassid, Chassidim, Chassidisch, Chassidismus, Chossid, Chossidisch
(Von hebr. Chassid, pl. Chassidim: der/die Frommen): Bewegungen im Judentum, die eine besonders intensive Religiosität pflegen. In neuerer Ausprägung eine mystizistische geprägte orthodoxe Bewegung, die sich im 17./18. Jahrhundert in Osteuropa als Reaktion auf gewalttätige Pogrome herausbildete.
Aus: Siehe der Stein schreit aus der Mauer
(Von hebr. Chassid, pl. Chassidim: der/die Frommen, Chasidut ha-Ashkenazit bzw. Haside Ashkenaz): Volkstümliche religiös-mystische Bewegung, die im deutschen Raum um 1300 von Jehuda ben Samuel in Regensburg geprägt wurde. Mitte des 18. Jahrhunderts entstand eine identische Bewegung in der heutigen Ukraine, die in Polen, Rumänien und der Ukraine zur vorherrschenden Form jüdischen Frömmigkeit aufstieg. Mit der Migration sog. "Ostjuden" nach Westeuropa trat diese Glaubensrichtung in Konkurrenz zum Reformjudentum.
Quelle: Dan Cohn-Sherbok: Judentum. Herder, Freiburg im Breisgau 2001, S. 78–85 u. 140. // Germanisches Nationalmuseum Nürnberg / Bernward Deneke u.a. (Hg.): Siehe der Stein schreit aus der Mauer. Geschichte und Kultur der Juden in Bayern. Nürnberg 1988, S. 511.
Aus: Jüdisches Leben in Bayern
(hdbg.eu/juedisches_leben)