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Stichwörter: Channuka


(hebr. Weihung): Channuka, auf deutsch auch "Lichterfest" ist ein acht Tage dauerndes, jährlich wiederkehrendes Fest zum Gedenken an die Einweihung des zweiten Tempels in Jerusalem nach dem Sieg über die Makkabäer im Jahr 164 v. Chr. bzw. 3597 jüdischer Zeitrechnung (vgl. 1Makk 4,36-61). Der Begriff wurde daher gelegentlich auch von Christen für das Kirchweihfest verwendet. Es wird ab dem 25. Kislew (November/Dezember) gefeiert. Wichtigstes Symbol ist das biblische Ölwunder des Channukia-Leuchters im Tempel, dessen Lichter acht Tage brannten, obwohl der Ölvorrat nur für einen Tag reichte. Er wird im häuslichen Rahmen nach Einbruch der Dunkelheit entzündet. Zu Channuka gehören traditionelle Spiele, Lieder und im westlichen Kulturraum auch Gänsebraten, der mit dem anfallenden Fett begründet wird, das einst bei Leuchtern Verwendung fand. Heute wird das Familienfest zunehmend auch öffentlich gefeiert und ist vor allem in den USA ein Ersatzfest für Weihnachten, mit sehr ähnlicher Dekoration und vergleichbarem Konsumverhalten.

Quelle: Vgl. Wolfgang Kraus, Hans-Christoph Dittscheid, Gury Schneider-Ludorff (Hg.): Mehr als Steine… Synagogen-Gedenkband Bayern, Bd. III/2: Unterfranken. Lindenberg im Allgäu 2021, S. 1660. // Germanisches Nationalmuseum Nürnberg / Bernward Deneke u.a. (Hg.): Siehe der Stein schreit aus der Mauer. Geschichte und Kultur der Juden in Bayern. Nürnberg 1988, S. 511.
Aus: Jüdisches Leben in Bayern (hdbg.eu/juedisches_leben)

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