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Gemeinde Gochsheim


 

AMTLICHE WAPPENBESCHREIBUNG (BLASONIERUNG)
In Schwarz über roter Zinnenmauer wachsend ein rot gezungter silberner Adler.


WAPPENGESCHICHTE
Das Wappen von Gochsheim stellt eine Besonderheit in der Kommunalheraldik dar. Gochsheim war ein Freies Reichsdorf und führte als solches ein Wappen. Gochsheim wird 1094 urkundlich als Königsgut genannt und gehörte zur Reichsvogtei Schweinfurt. Die Bauern hatten persönliche Freiheit erlangt, hatten selbst die niedere Gerichtsbarkeit inne und verfügten über und eine weitgehende Selbstverwaltung. Während des Dreißigjährigen Kriegs kam Gochsheim 1634 zum Hochstift Würzburg und verlor seine Reichsfreiheit vorübergehend, konnte diese aber 1649 wieder erlangen. 1568 verlieh der einstige Schutzherr, der pfälzische Kurfürst Friedrich III., dem Ort ein Wappen, das seitdem im kleinen und großen Dorfsiegel steht. Die Mauer stellt die Dorfbefestigung dar, der daraus wachsende Adler weist auf die Reichsfreiheit des Dorfs seit dem 14. Jahrhundert hin, die bis 1803 währte. Selbst im Gottesdienst werden die Gochsheimer seit dem 17. Jahrhundert an ihre Reichszugehörigkeit erinnert: Auf einer Abendmahlskanne in der St. Michaelskirche von 1604 ist auf der Innenseite des Deckels der Reichsadler eingraviert. Der Ort musste die Wappenführung 1818 aufgeben, da in dieser Zeit Landgemeinden keine Wappen führen durften. Die Wiederannahme erfolgte bereits 1836. Im Schrifttum des 19. und frühen 20. Jahrhunderts wird das Wappen nicht erwähnt.


WAPPENDATEN
Wappenführung seit 1568

Rechtsgrundlage  Verleihung durch Kurfürst Friedrich III.

Beleg  Wappenbrief vom 21.05.1568

Änderung  Von 1818 bis 1836 keine Wappenführung


LITERATUR
Stadler, Klemens: Deutsche Wappen, Bd. 4, Bremen 1965, S. 61
Reder, Klaus: Unterfränkisches Wappenbuch, CD-R, Würzburg 1997
Kretschmer, Fritz: Die Gemeinden des Landkreises Schweinfurt. Geschichtliches und ihre Wappen. Schweinfurt 1986, S. 69-74
Geschichte Frankens bis zum Ausgang des 18. Jahrhunderts (Handbuch der Bayerischen Geschichte, begr. Max Spindler, hg. Andreas Kraus 3/1), 1998, S. 521
Weber, Friedrich: Geschichte der fränkischen Reichsdörfer Gochsheim und Sennfeld, Schweinfurt 1913, S. 193-227
Reichsstädte in Franken, hg. Rainer A. Müller (Veröffentlichungen zur bayerischen Geschichte und Kultur, Band 15/I), München 1987, S. 381-382
Unser Landkreis Schweinfurt, Bamberg 1996, S. 122-123
Weber-Lamping, Gerlinde: Der Landkreis Schweinfurt, Bd. 1, Schweinfurt 1969, S. 70-71


BEARBEITUNG
Stephanie Heyl

 

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DATEN KOMPAKT
Bezirk  Unterfranken
Landkreis  Schweinfurt
Fläche  20.67 qkm
Einwohner  6182
Ew/qkm  299
Breite  50.0167 Nördliche Breite
Länge  10.2833 Östliche Länge
GKZiffer  9678135
PLZ  97469
Region  Region 3 Main-Rhön
KFZ-Kennz.  SW
Internet  Gemeinde Gochsheim
E-Mail  Gemeinde Gochsheim
 
Am Plan 4-6 97469 Gochsheim (Hausanschrift)
Am Plan 4-6 97465 Gochsheim (Postanschrift)
Telefon +49 (0)9721 6444-0
Fax +49 (0)9721 6444-29



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