Im Jahr 1250 erscheint die Burg erstmals im Besitz der Grafen von Hirschberg, den Vögten des Hochstifts Eichstätt. Diese verkauften S. 1302 an den Bischof von Eichstätt, der prompt auf der Burg einen eichstättischen Amtssitz installierte. Die 1462 während des Kriegs zwischen Herzog Ludwig von Bayern und Markgraf Albrecht Achilles von Brandenburg-Ansbach beschädigte Burg erfuhr in den Jahren danach eine Erneuerung durch den baufreudigen Bischof Wilhelm von Reichenau. 1636 nahmen die Schweden die Burg ein, woraufhin ab 1660 eine erneute Instandsetzung unter Bischof Marquard II. Schenk von Castell erfolgte. Nach der Säkularisation 1803 wurde S. vom Bayerischen Staat umgehend verkauft und wechselte rasch die Besitzer, bevor 1817 Fürst Carl Philipp von Wrede das Burgschloss erwarb und sanierte. Heute ist die privat genutzte Burg S. noch immer im Besitz dieser Familie.
Text: Joachim Zeune
Wikipedia: zum Eintrag
Koordinaten: 11.021250, 49.115611
Baugeschichte
Dem 1230/40 erstellten Erstbestand gehören die Ringmauer der Hauptburg mit ihren Buckelquadern und das Unterteil des runden Bergfrieds an, der erst 1466 und 1660 sein Oberteil erhielt. Umfassend fielen die Erneuerungs- und Ausbautätigkeiten unter Bischof Wilhelm von Reichenau aus, dessen Wappen mit den Daten 1464, 1466 und 1467 an verschiedenen Burgbauten auftaucht (Westflügel, Bergfriedoberteil) 1572 nahm Bischof Martin von Schaumberg weitere Aus- und Umbauten vor, die vor allem den Nordflügel betrafen. 1621 bewehrte man die Ringmauer durch sieben Wehrerker. Eine Überformung im Stil des Barock nahm Bischof Marquard II. Schenk von Castell ab 1660 vor, der auch den Bergfried erhöhte. 1782 brannte das Turmdach durch Blitzschlag ab und musste durch das heutige Kegeldach erneuert werden. 1830 brach man den alten Palas ab, dafür errichtete man 1902 die Burgkapelle neu. Weitere Umbauten erfolgten im Zuge der steten Wohnnutzung.
Text: Joachim Zeune
Baubestand
Die auf einem kleinen Berg thronende Hauptburg wird durch einen breiten Halsgraben von der Vorburg getrennt. Eindrucksvoll ist ihre noch 12 m hohe Ringmauer, die weitgehend aus Buckelquadermauerwerk besteht und neben dem sehenswerten gedeckten Wehrgang mehrere 1621 hinzugefügte keilförmige Wehrerker aufweist. Durch ein barockes Tor betritt man den geräumigen Burghof, den mehrere Baulichkeiten umsäumen: an der Ostseite der Bergfried mit dem Försterhaus, der 1467 erbaute Westflügel mit seiner Burgkapelle von 1902, der lange Nordflügel („Pflegschloss“, 1572) und der moderne Südbau. Der einst nach Süden bzw. Südwesten orientierte Palas (sog. „Altes Schloss“) wurde 1830 abgerissen. Hier springt vom Südwesteck ein kleiner quadratischer Turm vor, der „Pulverturm“. Der mächtige Bergfried mit seinem kräftigen Buckelquadermauerwerk, das analog zur Ringmauer Zangenlöcher aufweist, zeigt einen Durchmesser von 9 m sowie 3 m dicke Mauern. In seiner Nordseite öffnet sich der spitzbogige Hocheingang. Sein 1466 baudatiertes Oberteil trug einst mehrere große Erkertürmchen; damals wurde der Turm auch ebenerdig erschlossen.
Text: Joachim Zeune