Burgen
in Bayern

Burgruine Hilgartsberg Hofkirchen-Hilgartsberg

Die Burg wird erstmals 1112 indirekt mit Ezil de Hiltigerichsberg beurkundet, einem Dienstmannen des Hochstifts Bamberg. 1207 erwarb das Bistum Passau Hilgartsberg und belehnte damit unter anderen die Grafen von Chambe und die Grafen von Ortenburg. Diese verkauften Hilgartsberg 1259 an das Herzogtum Bayern, das unter anderen die Ecker von Eck auf der Burg als Verwalter einsetzte. 1356 eroberte Herzog Albrecht von Straubing-Holland im Streit mit Peter Ecker von Eck die Burg. 1443 erhielten die Aichperger, 1531 die Weißenfelder Hilgartsberg zum Lehen. 1616 kam die damals noch gut erhaltene Burg schließlich an Graf Ernst Hans Fugger, dessen Familie sie bis 1821 hielt. Zwischenzeitlich beschädigte 1621 ein Brand Teile der Burg, die wieder instand gesetzt wurden, bis sie 1742 im Österreichischen Erbfolgekrieg endgültig unterging. 1824 trug man den Bergfried ab. 1847 kam die Burgruine Hilgartsberg endgültig an den Bayerischen Staat, der sie 1995 an den Markt Hofkirchen verkaufte. Seit 1994 kümmert sich der „Burgförderverein Hilgartsberg“ um den Erhalt und die Belebung der Burgruine, in deren Innenhof seit 1995 Freilichtaufführungen stattfinden. Die am äußeren Torturm untergebrachte Schule wurde 1970 durch eine Gastwirtschaft ersetzt.

Text: Joachim Zeune

Wikipedia: zum Eintrag
Koordinaten: 13.152791, 48.661426

Baugeschichte

Die Baugeschichte von Hilgartsberg ist nicht einmal in groben Zügen bekannt. Von der vermutlich zu Beginn des 12. Jahrhunderts gegründeten Burg zeugt lediglich die Burgkapelle St. Georg mit ihrer Rundapsis. Angeblich wurden in der 2. Hälfte des 14. Jahrhunderts die Befestigungen erneuert und ein fester Turm errichtet. Aus dem 16. oder 17. Jahrhundert stammt der Äußere Torbau, während der Innere Torbau und der Wohnbau spätgotische Formen tragen. Nicht mehr datierbar ist der 1824 abgebrochene Bergfried. Zu Beginn des 18. Jahrhunderts nahm man punktuell Ausbesserungsarbeiten vor (Baudatum 1708 am Außeren Torturm).

Text: Joachim Zeune

Baubestand

Die hoch auf einem Steilfelsen über der Donau aufragende Burgruine beeindruckt durch ihre Lage und ihren Baubestand, wenngleich die nördlichen Mauern und der Bergfried verloren gegangen sind. Die dreieckige Hauptburg wird zur Zugangsseite, also nach Osten hin von einem schmalen Innenzwinger und einem breiten Außenzwinger gesichert. Der Äußere Zwinger besitzt jenseits des Halsgrabens einen weit vorspringenden hohen Torbau. Im geräumigen Außenzwinger steht neben dem mittleren Tor die sehr gut erhaltene, im Jahr 2003 innen sanierte Burgkapelle. Sie zeigt noch eindrucksvolle Malereien aus der Zeit um 1587 an ihrem damals eingezogenen Gewölbe, wohingegen einige Wandgemälde 1659 datiert sind. Hinter dem engen Innenzwinger, in den man später die Kapelle einband, beginnt die Hauptburg, deren Zugang ein weiterer stattlicher Torbau sicherte. Im äußersten Nordwesteck stehen die Reste des ehemaligen Wohnbaus, im Nordosteck die Fundamente des polygonalen, vermutlich achteckigen Bergfrieds. Die Westseite begleitet ein sehr schmaler Zwinger.
Von besonderem burgenkundlichen Interesse ist ein kurzer unterirdischer Gang, der nahe der Burgkapelle die Hauptburg mit dem Äußeren Zwinger verband.

Text: Joachim Zeune

Touristen Information

Die Burgruine Hilgartsberg ist jederzeit frei zugänglich; Parkplatz direkt vor der Burg. Vielfältige Aktivitäten entwickelt der 1994 gegründete "Förderverein zur Erhaltung und Sanierung der Burgruine Hilgartsberg und der St. Georgs-Kapelle e.V.": Burgfestpsiele, Walpurgisnacht, Feste, Konzerte und die stimmungsvolle "Burgweihnacht" beleben die Burgruine ganzjährig. Die Kapelle steht für kirchliche Trauungen und Taufen zur Verfügung.

Im Jahr 2008 steht mit Karl Valentins "Ritter Unkenstein" ein urbayerisches Stück auf dem Programm der Burgfestspiele, dem wir die weithin berühmten "Oid`n Rittersleut" verdanken. Nähere Auskünfte finden Sie auf der Website des Burgfördervereins Hilgartsberg.

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