1125 erscheint die Burg indirekt mit Willehalm, liber homo de giche, der identisch ist mit dem thüringischen Graf Wilhelm von Lützenburg, zweiter Gemahl der Mechthilde von Beichlingen, die aus dem Schweinfurter Erbe die Besitzgruppe Lichtenfels-Giech erhalten hatte. 1137 gelangte die Burg in den Besitz der Grafen von Andechs, als Graf Reginboto von Giech (comes de gicheburc) seine Tochter Kunizza mit Graf Poppo I. von Andechs verheiratete. Es folgten heftige territoriale Auseinandersetzungen mit dem Bistum Bamberg, die 1143 und 1149 vertraglich geregelt wurden. 1390 erwarb das Bistum Bamberg die Burg käuflich und baute sie im 15. und 16. Jahrhundert massiv aus. Hier wurde dann während der Hussitenkriege und während des Immunitätenstreits bis 1446 der Bamberger Domschatz sicher verwahrt.
Instandsetzungen der Giechburg erfolgten nach den Zerstörungen 1525 im Bauernaufstand und 1553 im 2. Markgrafenkrieg unter Albrecht Alcibiades. Die Burg blieb bis zur Säkularisation 1803 bambergischer Amtssitz, geriet dann aber durch Teilabtragungen in ruinösen Zustand. Wiederherstellungsmaßnahmen führten der 1967 gegründete Förderverein „Freunde der Giechburg“ durch sowie der Landkreis Bamberg, der die Burg 1971 erwarb. In den Jahren 2011 bis 2013 ließ der Landkreis die bewirtschaftete Burg eingehend bauhistorisch untersuchen, um sie sachgerecht zu sanieren.
Text: Joachim Zeune
Instandsetzungen der Giechburg erfolgten nach den Zerstörungen 1525 im Bauernaufstand und 1553 im 2. Markgrafenkrieg unter Albrecht Alcibiades. Die Burg blieb bis zur Säkularisation 1803 bambergischer Amtssitz, geriet dann aber durch Teilabtragungen in ruinösen Zustand. Wiederherstellungsmaßnahmen führten der 1967 gegründete Förderverein „Freunde der Giechburg“ durch sowie der Landkreis Bamberg, der die Burg 1971 erwarb. In den Jahren 2011 bis 2013 ließ der Landkreis die bewirtschaftete Burg eingehend bauhistorisch untersuchen, um sie sachgerecht zu sanieren.
Text: Joachim Zeune
Wikipedia: zum Eintrag
Koordinaten: 11.049392, 49.954989
Baugeschichte
Das Plateau der Giechburg war schon vorgeschichtlich besiedelt. Im frühen 12. Jahrhundert schnitt man das westliche Drittel durch einen breiten Halsgraben ab und überbaute es mit einer Ringmauerburg, die frontseitig einen mächtigen Wohnturm aufwies. Zwischen 1137 und 1143 errichtete der Bamberger Bischof im Osten des Plateaus eine kleine Gegenburg (munitiones ante castrum sitam), wobei der Raum zwischen den beiden Anlagen ? wie im Vertrag von 1143 vereinbart ? unbebaut blieb. Bischof Anton von Rotenhan (1431?1459) verstärkte die Giechburg angesichts der Bedrohung durch die Hussiten mit einem Torvorwerk und einem Zwinger, die beide mit Rondellen bewehrt waren. Diesen Ausbau vollendete Georg von Schaumburg (1459?1475), während nach der Zerstörung von 1553 lediglich Reparaturarbeiten durchgeführt wurden. Von 1602 bis 1609 überformte Bischof Johann Philipp von Gebsattel (1599?1609) die Giechburg im Stil der Renaissance und verwandelte sie in ein stark befestigtes Burgschloss.
Text: Joachim Zeune
Text: Joachim Zeune
Baubestand
Von der Ringmauer des frühen 12. Jahrhunderts haben sich lediglich Fragmente in der mehrfach erneuerten Ummauerung erhalten. Auch der quadratische Hauptturm (13 Meter Seitenlänge) gehört weitgehend dieser Zeitstellung an, wenngleich sein Handquadermauerwerk nach 1979 durch moderne Kleinquader ersetzt wurde. Seinen ebenerdigen Zugang und sein Obergeschoss schuf man erst im frühen 17. Jahrhundert, als auch die dreiflügelige Innenbebauung entstand. Während West- und Südflügel (heute gastronomisch genutzt) wieder unter Dach sind, steht der Nordtrakt („Gebsattelbau“) ruinös. Die eindrucksvolle Umwehrung mit ihren wuchtigen Rondellen stammt hauptsächlich aus der Zeit kurz nach 1600, wurde aber ab 1972 stark rekonstruiert; sie enthält auch Fragmente älterer Rondelle und Kurtinen.
Text: Joachim Zeune
Text: Joachim Zeune
Touristen Information
Die ganzjährig geöffnete Burg ist mit dem Auto zu erreichen, Parkplätze direkt an der Burganlage. Eine Gaststätte mit Biergarten lädt zum Verweilen ein. Im Bergfried der Giechburg finden regelmäßig Kunstausstellungen statt.
Nähere Informationen unter Tel. 09542/424