Kurz nach 1200 spalteten sich die Edelfreien von Stein in die Linien Lichtenstein und Altenstein, die beide in die Dienstbarkeit des Hochstifts Würzburg eintraten. Burg Altenstein wird erstmals 1225 indirekt mit Marquardus Magnus de antiquo lapide, 1232 dann explizit als castrum erwähnt. Bereits 1296 standen mehrere Burghäuser auf Altenstein, das 1441 von fünf Familien bewohnt wurde. 1525 zerstörten die Bauern die Burg, die 1567 instand gesetzt, 1632 dann neuerlich zerstört wurde. 1703 zog die Familie auf das Schloss Pfaffendorf. 1859 ging die Ruine von den Freiherren von Stein an die Grafen von Linden und 1895 von diesen an die Barone von Rotenhan, die sie 1972 dem Landkreis schenkten. 1999-2003 wurde die in den Burgenkundlichen Lehrpfad Haßberge eingebundene Burgruine mustergültig saniert und erschlossen.
Text: Joachim Zeune
Wikipedia: zum Eintrag
Koordinaten: 10.734125, 50.171518
Baugeschichte
Von der 1210/20 erbauten Burg zeugen noch der Bergfried, die Fundamente des Palas und Fragmente der Ringmauer. Der Zugang erfolgte dorfseitig von Norden. Im 14. Jahrhundert wurde der Zugang der besseren Zugänglichkeit wegen (Ganerben!) auf die Südseite verlegt, von wo eine tunnelartige Durchfahrt in den Hof der Hauptburg führte. Zugleich enstanden mehrere Kemenaten, darunter eine große nach Süden. Um 1420/30 bewehrte man die Frontseite mit einem turmbewehrten Zwinger, in dem sich ein Doppelturmtor öffnete. Zugleich wurde der Südzugang aufgegeben und mit einem Brunnen versehen. 1438 kam die Burgkirche St. Nikolaus und Hl. Jungfrau Maria hinzu, desweiteren setzte man den Palas instand. 1567 erneuerte man die Westseite des Frontzwingers und baute mehrere gewölbte Kemenaten ein.
Text: Joachim Zeune
Baubestand
Die hoch über dem Weisachtal gelegene Burg steht auf einem weithin sichtbaren Rhätsandsteinfels, dessen Felsschollen in Bewegung sind. Dadurch stürzten immer wieder Baulichkeiten ins Tal und die Burgkirche geriet in die heutige spektakuläre Schieflage.
Die imposante Burgruine wird dorfseitig, wo auch die Vorburg liegt, durch einen gewaltigen Halsgraben gesichert, hinter dem der Frontzwinger mit seinen beiden wuchtigen Rundtürmen und dem herrlichen Doppelturmtor aufragt. Dieses überblickt der mächtige Bergfried, von den nur die Frontseite verbleibt. Von den Ganerbenhäusern verbleiben mehrere gewölbte Erdgeschosse sowie etliche, teilweise übereinander in den Fels gehauene Gewölbekeller.
Die Burgkapelle ist infolge der Felsrutsche in zwei Teile zerrissen, aber immer noch eindrucksvoll. Vom Palas verbleiben nur Fundamente. Eindrucksvoll ist der tunnelartige Südzugang ("Hölle"), der aufgrund der Felsrutsche mehrfach eingewölbt wurde.
Text: Joachim Zeune
Touristen Information
Die Burgruine Altenstein ist über die B 279 zu erreichen (Abzweigung ist gut ausgeschildert; wenig Parkplätze an der Straße vor der Burg!). Die Burg ist von April bis September von 8.00 bis 21.00 Uhr zugänglich, in der restlichen Zeit von 9.00 bis 17.00 Uhr (Eintritt frei!).
Sachkundige Führungen können beim Burg- und Heimatverein Altenstein e.V. vereinbart werden.
Ein wunderschön gelegener Biergarten sowie eine Gaststätte, in der man auch übernachten kann, laden zum Verweilen ein. Das ganze Jahr über finden Veranstaltungen verschiedener Art statt: vom Singen auf der Burg bis zum Kinderbasteln und zum Spezialprogramm am Tag des offenen Denkmals.
Ausführliche Informationen: www.burg-altenstein.de