Burgen
in Bayern

Burg Falkenstein Falkenstein

Falkenstein wird bereits 1129/30 als "castrum fortissimum" erwähnt, als Herzog Heinrich der Stolze im Zuge einer Streits mit dem Bistum Regensburg die Burg eroberte. Zeitgleich wird als Dienstmann des Regensburger Domvogts ein Otto de Valckinstein genannt. Gegen Ende des 12. Jahrhunderts ging die Burg an die Grafen von Bogen, 1232 an die Herren von Hohenfels, 1323 an König Ludwig den Bayern, der sie 1327 an Landgraf Ulrich von Leuchtenberg abtreten musste. Dieser wiederum veräußerte Burg und Herrschaft 1332 an den niederbayerischen Herzog Heinrich XV. den Natternberger, nach dessen Tod sie an König Ludwig den Bayer fiel. Der Pflegamtssitz wurde in der Folge wiederholt verpfändet. 1429 sollen „die tapferen Weiber von Falkenstein“ die Hussiten abgewehrt haben. Nach die 1514 wechselten die Besitzer rasch. 1634 brannten die Schweden Falkenstein nieder, scheiterten 1641 aber an der wiederhergestellten Burg, die 1664 an die Törring zu Jettenbach, 1829 dann als Ruine an das fürstliche Haus Thurn und Taxis ging. 1976 kam Falkenstein durch Schenkung an den gleichnamigen Markt, der die Burg umgehend instand setzte und als "Haus des Gastes" nutzt sowie ein Jagdmuseum installierte.

Text: Joachim Zeune

Wikipedia: zum Eintrag
Koordinaten: 12.484288, 49.099189

Baugeschichte

Die Baugeschichte von Falkenstein ist kaum erforscht, folglich kaum konkret fassbar.
Von der 1129/30 genannten „festen Burg“ hat sich allenfalls im Palas neben dem Bergfried Mauerwerk erhalten. Aus der Zeit um 1200 bzw. dem frühen 13. Jahrhundert scheint die Ummauerung der Hauptburg samt den Innenwänden des nördlichen Wohnbaus zu stammen, des weiteren der Bergfried mit seinem palasartigen Anbau, der kurz nach dem Turm errichtet wurde. In die Zeit um 1350 fällt eine archivalisch fassbare Erneuerung der Burg, die allerdings im Baubestand nicht deutlich greifbar ist. Vor 1428 wurde die Wehrhaftigkeit verstärkt, indem die Hauptburg einen Zwinger mit der „Weiberwehr“ erhielt und die Vorburg stärker ummauert wurde. Weitere Baumaßnahmen folgten im 15. Jahrhundert und 1580, konzentrierten sich aber auf die Wohnbauten. Im frühen 17. Jahrhundert wurde die Burg schlossartig ausgebaut und der Hauptburghof mit Arkaden verziert. Unter den Törring wurde nach 1664 die Schlosskapelle angebaut. Ende des 19. Jahrhunderts erhielten die Vorburgbauten Pultdächer. Massive Baueingriffe in die Hauptburg erfolgten im Zuge der Sanierung von 1975-1978.

Text: Joachim Zeune

Baubestand

Das auf einem weithin sichtbaren Granitkegel thronende Burgschloss verdankt sein heutiges Erscheinungsbild weitgehend den Ausbauten des 17. und 20. Jahrhunderts. Die erhöhte Hauptburg wird durch eine südlich vorgelagerte Vorburg gesichert. Das im frühen 17. Jahrhundert erneuerte Hauptburgtor sichert eine Bastei des frühen 15. Jahrhunderts. Die Hauptburg ist zweigeteilt in einen tiefer liegenden kleinen Burghof, der nach Norden und Osten umbaut ist, und im Westen durch ein steiles Felsriff begrenzt wird, das den Bergfried und alten Palas trägt. Der Burghof ist ein malerisches Ensemble mit renaissancezeitlichen Laubengängen. Der schmale Palasbau enthält älteres Mauerwerk und vermittelt zum direkt angebauten quadratischen Bergfried (Seitenlänge 8,5 Meter, Mauerdicke 2,7 Meter), der mit seinem Buckelquadermauerwerk der zweiten Ausbauphase zuzurechnen ist. Es steht ungewölbt und wurde mehrfach überformt.

Text: Joachim Zeune

Touristen Information

Burg Falkenstein gehört zu den über 40 Burgen, die im Regensburger Land über die "Burgensteige" miteinander vernetzt sind. Ausführliche Informationen und eine Karte der "Burgensteige" finden Sie hier.

Tradition haben die Burghofspiele Falkenstein, nähere Informationen auf der Website des Marktes Falkenstein.

Vom Turm aus hat man einen wunderbaren Panorama-Blick; das Jagdmuseum bietet eine eindrucksvolle Präsentation der Geschichte der Jagd sowie wechselnde Sonderausstellungen. Öffnungszeiten finden Sie hier.

Gaststätte und Pension Burg Falkenstein schließlich sorgen für das leibliche Wohl im Großen oder Kleinen Ritterzimmer, in der Weiberwehr (Biergarten), im Kastellanzimmer, im Erkerzimmer oder im Gastzimmer. Informationen über das Rittermahl auf Falkenstein oder die Hochzeit in der Burg finden Sie hier.

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