Biografien
Menschen aus Bayern

Dr. med. Johann Gottfried Eisenmann Arzt und Politiker

geb. 20.05.1795, Würzburg
gest. 23.03.1867, Würzburg

Schon in seiner Jugend Teilnahme als Freiwilliger am Feldzug gegen Napoleon 1814/15. Studium in Würzburg, ab 1817 hier Medizinstudium. 1820 Promotion und Staatsexamen. 1817 Teilnehmer am Wartburgfest und Mitbegründer der Burschenschaft in Würzburg. Deswegen und wegen seines Beitritts zum Würzburger "Jünglingsbund" 1824 Untersuchungshaft in München. Seit 1829 zusammen mit J. A. von Seuffert und Brendel Herausgeber des liberalen "Bayerischen Volksblattes". 1832 wegen seines Protests gegen die Zensurverordnung erneute Verhaftung. 1836 Anklage der Hochverrates und der Majestätsbeleidigung, Verurteilung zu Festungshaft und Öffentlicher Abbitte vor dem Bild des Königs. Seit 1837 Sträfling der Feste Oberhaus über Passau, später auf der Feste Rosenberg b. Kronach. 1847 Begnadigung und Niederlasssung in Nürnberg, wo er in der Revolution 1848 als Märtyrer der Freiheitsbewegung in Franken gefeiert wird. Von Nürnberg und Bayreuth in das Frankfurter Vorparlament gewählt. Allerdings finden seine "Ideen zur Deutschen Reichsverfassung" keinen Anklang. In der Nationalversammlung der Paulskirche Abgeordneter von Würzburg. Liberal-monarchische Position, Schwanken zwischen dem rechten Zentrum und der Linken, bei relativer Einflusslosigkeit. Im Mai 1849 Rückgabe seines Mandats "aus Gesundheitsgründen". Ehrenbürger Nürnbergs, volle Rehabilitierung durch König Max II. Joseph. Zahlreiche politische und medizinische Veröffentlichungen.