Biografien
Menschen aus Bayern

Clara von Hirsch (geb. Bischoffsheim) Philanthropin

geb. 13.06.1833, Antwerpen
gest. 01.04.1899, Paris

Wirkungsort: München | Brüssel | New York etc.

Clara Bischoffsheim war die zweite Tochter des Bankiers und späteren belgischen Senators Jonathan Raphael Bischoffsheim (1808-1883) und dessen Frau Genriette geb. Goldschmidt. Ihr Onkel Salomon Goldschmidt war Präsident der "Alliance Israelite Universelle". Ihre Eltern ließen Clara eine liberale Erziehung angedeihen: Sie beherrschte neben Französisch und Deutsch auch Englisch und Italienisch. Nach Abschluss ihrer Studien arbeitete Clara Bischoffsheim als Privatsekretärin ihres Vaters. Im Jahr 1855 heiratete sie Moritz Freiherr von Hirsch, der in der Bank ihres Vaters berufliche Erfahrungen sammelte. Von da an lebte sie abwechselnd in München, Brüssel und zuletzt in Paris. In New York gründete sie 1897 das "Clara de Hirsch Heim für berufstätige Mädchen", für das sie insgesamt 800.000 USD aufwendete. In den 1960er Jahren fusionierte die Einrichtung mit der Jewish Community Centers Association of North America (JCC). Um die Stadt München erwarb sich Clara von Hirsch große Verdienste durch die Errichtung der "Freiherrlich von Hirsch'schen Stiftung" für Wöchnerinnen und Rekonvaleszenten. Als Clara von Hirsch nach schwerer Krankheit starb, erschienen in der internationalen Presse würdigende Nachrufe. Mit einem Magistratsbeschluss vom 8. August 1899 wurde im Münchner Stadtteil Sendling die "Hirsch-Gereuth-Straße" nach ihr benannt. (nach Erika Bosl)

Bilder

Literatur

  • Werner Ebnet: Sie haben in München gelebt. Biografien aus acht Jahrhunderten. München 2016, S. 278.
  • Erika Bosl: Die Familie von Hirsch-Gereuth im 18. und 19. Jahrhundert, Bankiers. In: Haus der Bayerischen Geschichte (Hg.) / Manfred Treml / Wolf Weigand: Geschichte und Kultur der Juden in Bayern, Bd. 2: Lebensläufe. München 1988 (= Veröffentlichungen zur Bayerischen Geschichte und Kultur 18), S. 63-70.

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